Aktion Bienenweide & Blumenwiese #3 | 20.05.2020

Vor 2 Monaten im März Teil # 1 und vor einen Monat im April Teil # 2 unserer Aktion hatten wir viele Vorbereitungen getroffen. Nun endlich sind unsere bestellten Pflanzensamen angekommen und wir werden nun am 20.05.2020 - den Weltbienentag - unsere Bienenweide säen. Es ist ein Happening, wir freuen uns sehr und feiern das natürlich!

Schritt 6. - Vorbereitung der Fläche unmittelbar vor dem Säen

Die Erde auf unser kleines Feld hat nun 1 Monat auf die Samen gewartet. Wir hatten bereits vor 1 Monat die Beipflanzen, die nachgewachsen sind, entfernt. Die Erde ist mittlerweile sehr hart geworden, denn es war sehr trocken um die letzten Tage und es gibt kaum Wurzeln, die die Erde locker halten. Des Weiteren sind wieder einige verbliebene Beipflanzen gewachsen, die wir bereits 2 Mal entfernt haben. Wir werden zunächst mit der Grabegabel die Erde lockern. Danach ist es leichter die Beipflanzen samt Wurzel mithilfe der Harke herauszuholen und einzusammeln und die Erde mit der Harke zu glätten.

Links auf unser Feld die noch nicht gelockerte Erde mit den Beipflanzen und rechts die Erde nach der Bearbeitung mit der Grabegabel.

Ein Tipp: Blumenrabatte - Schöner Wildwuchs

Wie man auf den Bildern erkennen kann, befinden sich unsere Blumenbeetflächen direkt am Zaun des Grundstücks auf den Grünstreifen, für dessen Pflege wir "zuständig" sind. Dieser Grünstreifen ist gänzlich aus Rasen, und das im gesamten Ort. Es gibt aber seitens Behörden keinerlei Vorgaben, womit der Grünstreifen tatsächlich bepflanzt werden soll und es gibt kein Verbot zum pflanzen von Blumen. Es gibt aber Vorgaben, die der Verkehrssicherheit dienen sowie dem Erreichen von Laternen oder Gullys. Es gibt aber auch noch etwas: viele unterschiedliche Nachbarn! Und wie diese auf eine wilde Blumenwiese reagieren, die ihren geraden sauberen Kurzrasenschnitt widerspricht, das wissen wir nicht.

 

Diese Themen schrecken viele Menschen ab und genau da, wo Platz für Blumenwiesen wäre, werden sie gemieden. Aber wir haben einen Tipp: Gestalten sie ihre Blumenflächen in Formen (Rondell, Halbkreise und weitere) und lassen sie ein wenig Rasen stehen. Die Formen, so genannte Blumenrabatte, sehen nicht nur sehr hübsch aus, sondern grenzen die Blumenwiese als solches, mit ihrer Vielfalt gut zum Rasen ab und werten die Biodiversität optisch auf! Sie zeigen den Kontrast zur Monokultur des Rasens und können so zu einer anderen Perspektive führen. Es kann ihnen dann nicht mehr vorgeworfen werden, sie seien "zu faul" um zu mähen oder sie würden die Pflege, zu der sie verpflichtet sind, nicht nachkommen. Da sie die kleinen Bereiche des Rasens um die Blumenmuster dennoch mähen, erschaffen sie selbst Schönheit mit Wildnis!

Auf unserer ersten von geplanten 5 Halbkreisrabatte gleicher Größe haben wir diesmal die Grasnarbe abgesteckt und entfernt, ohne diese Auszuschütteln. Wir haben dann die Erde mit der Grabegabel gelockert und mit der Harke ausgeglichen, so wie beim ersten Beet. Diesmal werden wir das Beet nicht Wochenlang stehen lassen um Beipflanzen zu entfernen, sondern wir werden gleich nach der Beetvorbereitung aussäen. Wir werden sehen, wie sich beide Beete entwickeln!

Schritt 7. - Richtig Aussäen

Die verschiedenen Pflanzenarten in den Mischungen werden unterschiedlich groß und brauchen daher jeweils unterschiedliche Flächen für sich selbst. In der Mischung befinden sich also Samen von Pflanzenarten in jeweils unterschiedlichen Mengen. Der Wunsch ist natürlich, die Pflanzensamen gleichmäßig zu verteilen. Das wäre jedoch schwer, wenn wir von einer sehr großwüchsigen Art nur 10 Samen haben, und von einer kleinwüchsigen Art 100 Samen. Daher verkaufen professionelle Gärtner Blumensamenmischungen in Einzelkomponenten - ähnliche Samenmengen in einer Verpackungseinheit und mehrere Verpackungseinheiten in der Gesamttüte. So ist gewährleistet, dass sie selbst beim Aussähen auf das gleichmäßige Verteilen achten können. Sie öffnen also eine Komponenten-Tüte und verteilen diese und danach öffnen sie die nächste und verteilen diese, und so weiter.

 

Es ist auch möglich, die Saat in etwas Sand zu Mischen, damit eine bessere Verteilung gewährleistet wird.

Schritt 8. - Wässern

Natürlich: Wasser ist wichtig und wenn wir die Möglichkeiten haben, sollten wir unser Saatbeet nach dem Aussäen ca. 4 Wochen ausreichend wässern. Warum ca. 4 Wochen? Desto trockener und heißer die Witterung, desto schwieriger die Keimung.

 

Man muss bedenken: Unterschiedliche Pflanzensamen brauchen unterschiedliche Keimbedingungen. Manche brauchen längere Zeit und manche kürzere Zeit zum keimen. Auch Temperatur und Licht spielen eine Rolle. Dunkelkeimer keinem wenn sie von Erde bedeckt sind und Lichtkeimer wenn sie auf der Erde aufliegen und das Licht sie erreichen kann. Manche Samen brauchen extreme Temperaturschwankungen, um zu keimen. Andere wiederum brauchen es so Konstant wie möglich. Wenn wir regionale Pflanzensamen haben, dann können wir uns an den hier existierenden Bedingungen orientieren. Bei den meisten Mischungen werden die Samen auf den Boden verteilt und nicht mit Erde zugedeckt.

 

Durch das Wässern bekommen die Samen einen guten Bodenkontakt.

Wenn wir das Beet gut wässern, dann natürlich nicht zu viel, damit die Pflanzensamen nicht weggespült werden. Wichtig ist, stets Abends zu wässern, damit so die Erde und die Samen gut Zeit bekommen, das Wasser aufzunehmen.

Nun werden wir nach heißen Tagen abends etwas wässern und warten...warten...warten, und in 1 Monat schauen, was da passiert.